Patañjali Kurzfassung


© September 2024, letzte Änderung am 15.09.24

--- still under construction ---

Übersicht

Um die Zeit Christi Geburt war es üblich Wissen mündlich
vom Meister zum Schüler zu übertragen.
Das damals aktuelle Yoga-Wissen oder śastra - die bestehende Lehre
hat nun der Verfasser Patañjali in 195 äußerst knappen Versen
oder 195 Sutren - Leitfäden in Sanskrit zusammen gefasst.
Mit seinen grundlegenden Werk über Yoga, gilt
Patañjali als der Vater des Yoga - Anschirrung, Vereinigung.

Im Sinne, ātman - die Einzelseele   wird mit brahman - Allseele   verbunden,
um sich vom karma - Wirken der Taten   zu befreien.
Die Befreiung geschieht primär dadurch, das man sich
mit der Funktionsweise, Einfluß und Begrenzungen seines Geistes beschäftigt.

Da die 195 Sutren mehr eine Erinnerungshilfe für die Lehrenden darstellt,
denn Material zum Niederschreiben war kostbar,
ist es selbst für Sanskrit-Experten nicht eindeutig.
Erst durch diverse Kommentare wird eine mögliche Interpretation verständlich.
Interessanterweise sind die Sutren zur persönlichen Entwicklung
nicht zu einer heiligen religiösen Schrift mutiert, sondern weitgehend unangetastet.

Anbei eine mehr oder weniger korrekte Zusammenfassung
der Zusammenfassung von T.K.V Desikachar,
in der Hoffnung Neugierde auf weitere Interpretationen zu wecken
oder Aufsuchen eines persönlichen Lehrer zu bewirken.

samādhipāda - tiefe Versenkung

Je nach Interpretation ist Yoga die Fähigkeit sich zu konzentrieren. 1.2
Also die Fähigkeit in einer Ausrichtung ohne Ablenkung zu verweilen,
mit den Nutzen etwas vollständig und richtig zu erfassen. 1.3
Ansonsten, hänge ich in Konzepten, da das Verständnis fehlt. 1.4

5 Aktivitäten unseres Geistes sind dabei sowohl Fluch als auch Segen. 1.5

Zur Erreichung des Yoga-Zustandes sind zwei Aspekte besonders wichtig

Üben & loslassen 1.12
Durch regelmäßige Yogapraxis gewinnen wir Erfahrung,
welche uns hilft das los zulassen, was uns behindert. 1.13
Diese Praxis ist nur dann Erfolgreich, 1.14
wenn ein Vertrauen in den eigenen Weg existiert und man selbst motiviert ist
um über einen längeren Zeitraum kontinuierlich daran arbeiten zu können.
Mit der Zeit werden wir unabhängiger von inneren und äußeren Einflüssen.
Also weder Sinneswahrnehmungen, noch Bedürfnisse 1.15
erzeugen ein impulsives Verlangen, welchen wir glauben folgen zu müssen.
Ohne diese Ablenkungen, enthüllt sich unser wahres Wesen. 1.16

Der Verstehensprozess fängt oberflächlich an, vertieft sich Schritt für Schritt
über einem tieferen Verständnis bis er vollkommen und allumfassend ist.
In diesen Augenblick ist der Mensch mit dem Gegenstand oder der Frage verschmolzen,
sich nichts anderem bewußt und empfindet ein Gefühl von reiner Freude. 1.17
Durch vorherige Bemühungen und Übungen herrscht nun in unseren Geist,
bis auf Erinnerungen, weitgehend Ruhe. 1.18
Höchst selten, aber möglich, ist es manchen vergönnt ohne Bemühung,
spontan den Zustand des Yoga zu erreichen 1.19.

Aus den Vertrauen heraus könne wir die Kraft schöpfen
Widerstände zu überwinden und weiter zu gehen ohne das Ziel zu verlieren. 1.20
Die Nähe zum Ziel ist durch steigendes Vertrauen und 1.21
der Intensität des Bemühens gekennzeichnet.
Das Vertrauen muß nicht konstant sein 1.22

Um den Zustand des Yoga zu erreichen,
kann eine regelmäßige Gebetspraxis mit Hingabe an Gott hilfreich sein. 1.23

Im Gegensatz zu uns, beruhen Gottes Handlungen auf vollkommene Einsicht. 1.24
Er ist allwissend und der Ursprung allen Wissens. 1.25
Er ist ewig und die Quelle welche alle Lehrer leitet 1.26
Je nach Kultur, können wir eine andere Vorstellung von Ihn haben 1.27
Regelmäßige Vergegenwärtigung göttlicher Qualitäten
hilft ein Beziehung zu Gott zu entwickeln. 1.28
Auf diesen Weg ist es möglich seine wahre Natur,
durch Entwicklung von geistiger Klarheit, zu erfahren. 1.29
Urspüngliche Hindernisse verlieren an Kraft. 1.30

9 Arten von Problemen oder Hindernissen, welche zu einen unklaren Geist führen. 1.30

Symptome als Folge der Hindernisse:
Enge, Niedergeschlagenheit, unruhiger Atem, etc. → in Probleme verwickelter Geist 1.31

Mittel zur Überwindung von Hindernissen

Ist der Zustand des Yoga erreicht, weitet sich der Horizont, der Geist versteht alles 1.40
und er erfasst nicht nur die sinnliche Wahrnehmung, damit offenbart sich unser Wesenskern.
Wenn der Geist frei von Ablenkung ist, ist er vollständig auf den Meditations-Gegenstand ausgerichtet.
Verbleibt der Geist darin, versenkt er sich in den Gegenstand und spiegelt nur noch ihn. 1.41
Anfänglich überlagern sich dem Mediations-Gegenstand unsere Vorstellungen, 1.42
unser Wissen und deren Bedeutung.
Bleibt die Ausrichtung, verschwindet dies, und unser eigenes Empfinden schwindet ebenso. 1.43
Allein das Meditations-Objekt bleibt.
Der Verstehensprozess ist universell und kann
auf jeden Gegenstand und jeder Wahrnehmungsebene genutzt werden. 1.44
Alles, bis auf die eigentliche Quelle des Erkennens, ist ergründbar. 1.45
Für alle bisherigen Beschreibungen des Verstehens - samādhi 1.46
benötigt der Geist ein Meditations-Objekt.
Je weiter fortgeschritten das Verständnis des Meditations-Objektes ist, 1.47
desto mehr enthüllt sich einem sein eigenes innerstes Wesen.
Dann unterliegt das Verständnis und das was er teilt keinem Irrtum mehr 1.48
Im höchsten Zustand des Erkennens stützt sich das Wissen
nicht mehr auf Erinnerung oder Schlußfolgerung. Vielmehr ist dieses Wissen spontan, 1.49
unmittelbar und von außerordentlichen Qualität und Intensität.
Alte Neigungen, auf Unkenntnis oder fehlerhaften Erkenntnissen beruhend, 1.50
verlieren durch Yoga an Einfluß.
Ein weiterer Zustand ist möglich. Hier trägt der Geist keine Eindrücke mehr. 1.51
Er ist offen, klar und durchsichtig.

Zum Anfang

sādhanadādaḥ - spirituelle Übung

Für die Yogapraxis sind drei Qualitäten nötig. 2.1

Damit werden Kleśa - Hindernisse, welche Leid verursachen verringert 2.2 & 2.3

Wichtig ist wachsam zu sein, wenn klesá scheinbar nicht vorhanden sind. 2.10
Im Moment wo wir beginnen das Wirken der kleśa spüren, innehalten und nachdenken 2.11
kleśa beeinflussen unser Handeln, mit unmittelbaren oder späteren Folgen 2.12
Solange Ursprung unseres Handelns in den kleśa liegt, beeinflussen sie Ausführung , Dauer und Folgen 2.13
Ob leidvolle oder glückliche Erfahrung hervorgehen, resultiert daraus ob kleśa involviert waren. 2.14

4 Umstände verstärken die Wirkung der kleśa in unseren Geist besonders → Leid 2.15

Wir sollten zukünftiges Leid im voraus erkennen und vermeiden. 2.16
Leidvolle Handlungen resultieren aus dem Unvermögen zu unterscheiden zwischen 2.17
was wahrgenommen wird und dem was wahrnimmt - draṣṭṛ (das was sieht, den Seher)

Was wahrgenommen wird (äußer Objekte, Sinne unseres Geistes) hat 3 Eigenschaften - guṇa 2.18
Die guṇa entwickelt sich vom Ungeformten zum Differenzierten 2.19

Das wahrgenommene wirkt in 2 Richtungen.

Der Seher ist rein und unveränderlich, benötigt zum wahrnehmen aber den gefärbten Geist. 2.20
Alles Wahrnehmbare dient nur dazu wahrgenommen zu werden 2.21
Das Wahrnehmbare existiert unabhängig davon ob es wahrgenommen wird 2.22
Alles Wahrnehmbare ermöglicht eine Unterscheidung zwischen den Wahrnehmbaren und dem Seher 2.23
Ursache nicht klar unterscheiden zu können, ist falsches Verstehen 2.24
Weniger falsches Verstehen führt zur Klarheit und Freiheit 2.25
Alle geeigneten Mittel sind so zu nutzen daß Klarheit der Unterscheidungsfähigkeit hervorgeht. 2.26
Diese Klarheit entwickelt sich Schrittweise 2.27

Blockaden im Geist lösen sich durch Üben der verschiedenen Yogawege auf. 2.28
Das Licht des Verstehens wird immer strahlender, bis alles ohne Irrtum verstanden wird.
Der Unterschied zwischen dem was erkennt und dem was wahrgenommen wird, wird offensichtlicher.

8 GLieder des Yogaweges 2.29

Zum Anfang

vibhūtipādaḥ - psychischen Kräfte

Zum Anfang

kaivalyapādaḥ - vollkommene Unabhängigkeit

Zum Anfang

Quellen

vedanta-yoga.de   Das vollständige Yoga Sutra in schriftlicher Analyse
Über Freiheit und Meditation von T.K.V Desikachar ISBN: 978-3-86616-534-2

Zum Anfang