Um die Zeit Christi Geburt war es üblich Wissen mündlich
vom Meister zum Schüler zu übertragen.
Das damals aktuelle Yoga-Wissen oder śastra - die bestehende Lehre
hat nun der Verfasser Patañjali in 195 äußerst knappen Versen
oder 195 Sutren - Leitfäden in Sanskrit zusammen gefasst.
Mit seinen grundlegenden Werk über Yoga, gilt
Patañjali als der Vater des Yoga - Anschirrung, Vereinigung.
Im Sinne, ātman - die Einzelseele wird mit brahman - Allseele verbunden,
um sich vom karma - Wirken der Taten zu befreien.
Die Befreiung geschieht primär dadurch, das man sich
mit der Funktionsweise, Einfluß und Begrenzungen seines Geistes beschäftigt.
Da die 195 Sutren mehr eine Erinnerungshilfe für die Lehrenden darstellt,
denn Material zum Niederschreiben war kostbar,
ist es selbst für Sanskrit-Experten nicht eindeutig.
Erst durch diverse Kommentare wird eine mögliche Interpretation verständlich.
Interessanterweise sind die Sutren zur persönlichen Entwicklung
nicht zu einer heiligen religiösen Schrift mutiert, sondern weitgehend unangetastet.
Anbei eine mehr oder weniger korrekte Zusammenfassung
der Zusammenfassung von T.K.V Desikachar,
in der Hoffnung Neugierde auf weitere Interpretationen zu wecken
oder Aufsuchen eines persönlichen Lehrer zu bewirken.
samādhipāda - tiefe Versenkung
Je nach Interpretation ist Yoga die Fähigkeit sich zu konzentrieren. 1.2
Also die Fähigkeit in einer Ausrichtung ohne Ablenkung zu verweilen,
mit den Nutzen etwas vollständig und richtig zu erfassen. 1.3
Ansonsten, hänge ich in Konzepten, da das Verständnis fehlt. 1.4
5 Aktivitäten unseres Geistes sind dabei sowohl Fluch als auch Segen. 1.5
richtige Wahrnehmung gestützt auf Beobachtung, 1.6
Schlußfolgerung und zuverlässige Quellen. 1.7
falsche Wahrnehmung liegt bei nicht richtiger Erfassung 1.8
des eigentlichen Wesens vor.
z.B. zu oberflächliches Wissen oder ein Vorstellung davon 1.9
führt zum Glauben es verstanden zu haben.
traumloser Schlaf ist eine notwendige Tätigkeit unseres Geistes 1.10
zur "Verdauung".
Nicht zu verwechseln mit Langeweile oder Erschöpfung.
Erinnerung dient der Speicherung von Erfahrung.
Problem dabei ist die Vollständigkeit und Richtigkeit der Erinnerung 1.11
oder gar Einbildung.
Bevorzugt wird gespeichert was einem bewegt - Emotion.
Zur Erreichung des Yoga-Zustandes sind zwei Aspekte besonders wichtig
Üben & loslassen 1.12
Durch regelmäßige Yogapraxis gewinnen wir Erfahrung,
welche uns hilft das los zulassen, was uns behindert. 1.13
Diese Praxis ist nur dann Erfolgreich, 1.14
wenn ein Vertrauen in den eigenen Weg existiert und man selbst motiviert ist
um über einen längeren Zeitraum kontinuierlich daran arbeiten zu können.
Mit der Zeit werden wir unabhängiger von inneren und äußeren Einflüssen.
Also weder Sinneswahrnehmungen, noch Bedürfnisse 1.15
erzeugen ein impulsives Verlangen, welchen wir glauben folgen zu müssen.
Ohne diese Ablenkungen, enthüllt sich unser wahres Wesen. 1.16
Der Verstehensprozess fängt oberflächlich an, vertieft sich Schritt für Schritt
über einem tieferen Verständnis bis er vollkommen und allumfassend ist.
In diesen Augenblick ist der Mensch mit dem Gegenstand oder der Frage verschmolzen,
sich nichts anderem bewußt und empfindet ein Gefühl von reiner Freude. 1.17
Durch vorherige Bemühungen und Übungen herrscht nun in unseren Geist,
bis auf Erinnerungen, weitgehend Ruhe. 1.18
Höchst selten, aber möglich, ist es manchen vergönnt ohne Bemühung,
spontan den Zustand des Yoga zu erreichen 1.19.
Aus den Vertrauen heraus könne wir die Kraft schöpfen
Widerstände zu überwinden und weiter zu gehen ohne das Ziel zu verlieren. 1.20
Die Nähe zum Ziel ist durch steigendes Vertrauen und 1.21
der Intensität des Bemühens gekennzeichnet.
Das Vertrauen muß nicht konstant sein 1.22
Um den Zustand des Yoga zu erreichen,
kann eine regelmäßige Gebetspraxis mit Hingabe an Gott hilfreich sein. 1.23
Im Gegensatz zu uns, beruhen Gottes Handlungen auf vollkommene Einsicht. 1.24
Er ist allwissend und der Ursprung allen Wissens. 1.25
Er ist ewig und die Quelle welche alle Lehrer leitet 1.26
Je nach Kultur, können wir eine andere Vorstellung von Ihn haben 1.27
Regelmäßige Vergegenwärtigung göttlicher Qualitäten
hilft ein Beziehung zu Gott zu entwickeln. 1.28
Auf diesen Weg ist es möglich seine wahre Natur,
durch Entwicklung von geistiger Klarheit, zu erfahren. 1.29
Urspüngliche Hindernisse verlieren an Kraft. 1.30
9 Arten von Problemen oder Hindernissen, welche zu einen unklaren Geist führen. 1.30
Krankheit
geistige Trägheit
übermäßiger Zweifel
fehlende Umsichtigkeit aufgrund von Hast
Erschöpfung
Ablenkung
Selbstüberschätzung
Unvermögen weiter zu gehen
Unfähigkeit das Erreichte zu bewahren
Symptome als Folge der Hindernisse:
Enge, Niedergeschlagenheit, unruhiger Atem, etc. → in Probleme verwickelter Geist 1.31
Mittel zur Überwindung von Hindernissen
Wenn der Geist stabil gehalten werden kann, halten ihn die Hindernisse nicht auf. 1.32
Der Geist bleibt in Ruhe bei liebevoller Güte gegenüber uns und den anderen, 1.33
bei Wertschätzung anderer Errungenschaften und der Milde bei Irrtümern anderer.
Unseren Geist beruhigt eine verlängerte Ausatmung. 1.34
Stabilität und Ausrichtung unseres Geistes erlangen wir über
die Untersuchung der Rolle unserer Sinne - Tore der Wahrnehmung. 1.35
Hinwendung zu lichtvollem Größeren als uns, erleichtert unseren Geist 1.36
und weitet unseren Blick.
Eine große Hilfe sind Vorbilder, welche erfolgreich die Hürden im Leben gemeistert haben. 1.37
Klärung kann auch über Erforschung unserer Träume erfolgen. 1.38
Unser Geist wird auch klarer und ruhiger, wenn ich ihn auf etwas interessantes ausrichte. 1.39
Ist der Zustand des Yoga erreicht, weitet sich der Horizont, der Geist versteht alles 1.40
und er erfasst nicht nur die sinnliche Wahrnehmung, damit offenbart sich unser Wesenskern.
Wenn der Geist frei von Ablenkung ist, ist er vollständig auf den Meditations-Gegenstand ausgerichtet.
Verbleibt der Geist darin, versenkt er sich in den Gegenstand und spiegelt nur noch ihn. 1.41
Anfänglich überlagern sich dem Mediations-Gegenstand unsere Vorstellungen, 1.42
unser Wissen und deren Bedeutung.
Bleibt die Ausrichtung, verschwindet dies, und unser eigenes Empfinden schwindet ebenso. 1.43
Allein das Meditations-Objekt bleibt.
Der Verstehensprozess ist universell und kann
auf jeden Gegenstand und jeder Wahrnehmungsebene genutzt werden. 1.44
Alles, bis auf die eigentliche Quelle des Erkennens, ist ergründbar. 1.45
Für alle bisherigen Beschreibungen des Verstehens - samādhi 1.46
benötigt der Geist ein Meditations-Objekt.
Je weiter fortgeschritten das Verständnis des Meditations-Objektes ist, 1.47
desto mehr enthüllt sich einem sein eigenes innerstes Wesen.
Dann unterliegt das Verständnis und das was er teilt keinem Irrtum mehr 1.48
Im höchsten Zustand des Erkennens stützt sich das Wissen
nicht mehr auf Erinnerung oder Schlußfolgerung. Vielmehr ist dieses Wissen spontan, 1.49
unmittelbar und von außerordentlichen Qualität und Intensität.
Alte Neigungen, auf Unkenntnis oder fehlerhaften Erkenntnissen beruhend, 1.50
verlieren durch Yoga an Einfluß.
Ein weiterer Zustand ist möglich. Hier trägt der Geist keine Eindrücke mehr. 1.51
Er ist offen, klar und durchsichtig.
tief sitzende Unsicherheit - angeborene Angst vor der Zukunft 2.9
Wichtig ist wachsam zu sein, wenn klesá scheinbar nicht vorhanden sind. 2.10
Im Moment wo wir beginnen das Wirken der kleśa spüren, innehalten und nachdenken 2.11
kleśa beeinflussen unser Handeln, mit unmittelbaren oder späteren Folgen 2.12
Solange Ursprung unseres Handelns in den kleśa liegt, beeinflussen sie Ausführung , Dauer und Folgen 2.13
Ob leidvolle oder glückliche Erfahrung hervorgehen, resultiert daraus ob kleśa involviert waren. 2.14
4 Umstände verstärken die Wirkung der kleśa in unseren Geist besonders → Leid 2.15
Veränderung des von uns Wahrgenommenen - nicht sehen wie die Dinge sind.
Verlangen angenehmes zu wiederholen
Auswirkung der in der Vergangenheit erworbenen Muster (Prägungen)
Veränderung im Individuum selbst
Wir sollten zukünftiges Leid im voraus erkennen und vermeiden. 2.16
Leidvolle Handlungen resultieren aus dem Unvermögen zu unterscheiden zwischen 2.17
was wahrgenommen wird und dem was wahrnimmt - draṣṭṛ (das was sieht, den Seher)
Was wahrgenommen wird (äußer Objekte, Sinne unseres Geistes) hat 3 Eigenschaften - guṇa 2.18
Die guṇa entwickelt sich vom Ungeformten zum Differenzierten 2.19
tamas - das Stabile, das Träge, das Dunkle
Rajas - das Bewegte, Erregte
sattva - das Klare, das Lichte
Das wahrgenommene wirkt in 2 Richtungen.
es dient dem Zweck, erfahren zu werden
ermöglicht zwischen Wahrgenommenen und dem Seher zu unterscheiden
Der Seher ist rein und unveränderlich, benötigt zum wahrnehmen aber den gefärbten Geist. 2.20
Alles Wahrnehmbare dient nur dazu wahrgenommen zu werden 2.21
Das Wahrnehmbare existiert unabhängig davon ob es wahrgenommen wird 2.22
Alles Wahrnehmbare ermöglicht eine Unterscheidung zwischen den Wahrnehmbaren und dem Seher 2.23
Ursache nicht klar unterscheiden zu können, ist falsches Verstehen 2.24
Weniger falsches Verstehen führt zur Klarheit und Freiheit 2.25
Alle geeigneten Mittel sind so zu nutzen daß Klarheit der Unterscheidungsfähigkeit hervorgeht. 2.26
Diese Klarheit entwickelt sich Schrittweise 2.27
Blockaden im Geist lösen sich durch Üben der verschiedenen Yogawege auf. 2.28
Das Licht des Verstehens wird immer strahlender, bis alles ohne Irrtum verstanden wird.
Der Unterschied zwischen dem was erkennt und dem was wahrgenommen wird, wird offensichtlicher.
8 GLieder des Yogaweges 2.29
yama - unsere Haltung gegenüber unserer Umgebung,
überlegter und behutsamer Umgang mit Lebewesen 2.30
aufrichtige Verständigung durch Sprache, Gesten, Handlung
Nichtbegehren, was uns nicht gehört
Mäßigung in unseren Tun
Beschränken auf was wir brauchen und nur annehmen, was uns zusteht
In vollkommener Übereinstimmung mit den yama ist die höchste Stufe erfüllt 2.31
Ein Mensch wird niemals von diesen Yama abweichen, egal welcher Berufung er folgt,
an welchen Ort oder Zeit er lebt oder Umständen in dem er sich befindet.
Wenn wir nicht wissen wie wir uns bestenfalls verhalten sollen, 2.33
hilft es sich alternative Lösungswege vorzustellen und über die möglichen Auswirkungen nachzudenken.
Selbst verletzend zu re-agieren, andere zur Verletzung aufzufordern oder zu zu stimmen
vermeidet man, indem man Abstand gewinnt durch Vergegenwärtigung der leid bringenden Folgen, 2.34
wie leidvolle Gefühle oder Mißverstehen.
Dieses "Aufdrängen" beruht häufig auf Gier, Ärger oder falschen Einschätzungen.
Hilfreich ist es in geeigneter Atmosphäre die Situation zu überdenken,
Möglichkeiten abzuwägen um möglichst optimal zu agieren.
Je behutsamer ein Mensch handelt, desto mehr werden andere Menschen in deren Gegenwart 2.35
liebevolle Gefühle empfinden.
Wer in hohem Maße Wahrhaftigkeit in seiner Verständigung entwickelt hat, 2.36
wird in seinen Handeln kaum Fehler begehen.
Wenn ein Mensch nichts begehrt, was anderen gehört, werden andere alles mit ihm teilen wollen 2.37
Durch Mäßigung erfährt ein Mensch die Kraft und Vitalität welche in ihm ruht. 2.38
Wer sich auf das was er braucht beschränken kann, fühlt sich sicher und findet Zeit zu Nachdenken 2.39
und er wird ein vollkommenes Verständnis von sich selbst gewinnen.
niyama - unsere Haltung gegenüber uns selbst
Reinheit unseres Geistes, Körpers, Umgebung 2.32
Bescheidenheit und Zufriedenheit beruhend auf das wir mit den bestehenden glücklich sind
und nicht ständig etwas vermissen, was wir nicht haben.
Lösen von Blockaden in Körper und Geist indem wir etwas Disziplin einhalten bei
unserem Körper, Atemübungen, Ernährung, Schlaf, Umgang mit Arbeit und Erholung.
Das Studieren und Überprüfen unserer eigenen Entwicklung
Ehrfurcht gegenüber einer höheren Kraft oder
das Annehmen unserer eigenen Begrenztheit im Vergleich zu der Allwissenheit Gottes.
Innere Reinheit verringert die Sorge bezüglich unserer Vergänglichkeit 2.40
und ermöglicht einen adäquaten Umgang mit anderen Menschen.
Ein reiner Geist ist nicht beeinflusst von vergangenen falschen Wahrnehmungsmustern 2.41
und kann sich ohne Sinnes Ablenkung auf ein Objekt ausrichten
Außerdem ist er fähig über die Natur des Selbst, incl. der Quelle der Wahrnehmung zu meditieren.
Tiefe Zufriedenheit läßt uns grenzenloses Glück erfahren. 2.42
Das Verringern geistiger Hindernisse und Blockaden im Körper harmonisiert körperliche Funktionen 2.43
Intensives Studieren und Suchen nach Weisheit ermöglicht eine Verbindung zu höheren Kräften 2.44
Daraus resultiert ein tiefes Verständnis, selbst von komplexen Dingen.
Durch Verehrung Gottes wächst die Fähigkeit
jedes gewählte Objekt in seiner Vollkommenheit zu erkennen 2.24
āsana - Praxis der Körperübung.
Āsana sollen eine Qualität von Stabilität und Leichtigkeit haben 2.46
Durch passende Anstrengung, Reduzierung der auftretenden Spannung und 2.47
Ausrichtung auf ānanta - ohne Ende nähern wir uns der Stabilität und Leichtigkeit.
Auf richtige Art und Weise geübt, bringen ihn auch extreme Einflüsse nicht aus den Gleichgewicht 2.48
prāṇāyāma - Praxis der Atemübung
Es bedeutet Unterbrechen unbewußter Atemmuster 2.49
Es beinhaltet Regulierung der Ausatmung, Einatmung, Atemverhaltung und Ausrichtung unseres Geistes
um einen langen gleichförmigen Atem zu erreichen. 2.50
Das Überschreiten der bewußten Atemregulation wird als 4. Prozess des Atems bezeichnet 2.51
Regelmäßiges prāṇāyāma verringert Blockaden welche die Wahrnehmung trüben 2.52
Unser Geist ist nun vorbereitet (āsana & prānāyāma) und fähig sich auf ein Ziel auszurichten 2.53
pratyāhāra - das nach Innen richten der Sinne
Wenn die Sinne sich nicht mehr mit den umgebenden Objekten verbinden,
sondern dem Geist in seiner gewählten Richtung folgen, geschieht pratyāhāra 2.54
Dann stehen die Sinne ganz und gar zu unserer Verfügung 2.55
dhāraṇā - die Fähigkeit unseren Geist auszurichten
dhyāna - Fähigkeit unseren Geist zu verbinden mit dem was wir verstehen wollen
samādhi - vollkommene Vereinigung mit den Objekt, was wir verstehen wollen
Dhāraṇā ist die Fähigkeit, unseren Geist auf einen Gegenstand auszurichten 3.1
Im Zustand von dhyanam sind alle Aktivitäten des Geistes auf ein Objekt ausgerichtet 3.2
Die vollständige Vereinigung mit dem, was verstanden werden soll ist samādhi. 3.3
Wenn sich dharana, dhyana zu samadhi unterbrechungslos auf einen Gegenstand beziehen,
wird das zusammen saṃyama bezeichnet. 3.4
Samyama läßt ein tiefes und vollständiges Wissen über alle Aspekte des Objektes entstehen. 3.5
Samyama muß schrittweise entwickelt werden. 3.6
Im Vergleich zu yamas, niyamas, asanas, pranayama und pratyahara
ist dharana, dhyana zu samadhi schwierig. 3.7
Noch feiner als der Prozeß der Meditation auf ein Objekt - samadhi 3.8
ist nirbīja samādhi - der Geist trägt keine Eindrücke in sich und ihm verschließt sich nichts.
Ein länger ausgerichteter Geist verändert sich. 3.9
Die Fähigkeit des sich länger ausrichten könnens, beruht auf Übung. 3.10
Unser Geist schwankt zwischen Auswahl und Ausrichtung. 3.11
Ein Zustand ohne Ablenkung ist erreicht, bei einer festen und ununterbrochenen Verbindung zum Objekt. 3.12
Alles ist im Fluß, unsere Sinne, unser Geist, unsere Haltung, Möglichkeiten, Verhalten. 3.13
Jede Substanz enthält alle Eigenschaften, aber zeigt nur deren Charakteristiken, welch der Form entsprechen. 3.14
satvāda - Existenz einer von uns unabhängigen Realität versus
pariṇāmavāda - was wir uns gewahr werden können unterliegt dem Wandel.
Die Veränderung der Abfolge bewirkt eine Veränderung der hervortretenden Eigenschaften. 3.15
Meditation auf die Veränderung und deren Ursachen ermöglicht Wissen über Vergangenheit und Zukunft. 3.16
Wenn wir die Wechselwirkung zwischen Wort oder Vorstellung davon und dem Gegenstand selbst erkenenn,
beginnen wir die Ausdrucksweise aller Wesen zu verstehen. 3.17
Richten wir uns auf unsere eigenen Reaktionsmuster und Gewohnheiten aus,
finden wir unsere Ursprünge und erlangen ein tiefes Wissen unserer Vergangenheit. 3.18
Wenn wir die Veränderung unseres eigenen Geistes und deren Folgen verstehen,
fällt es uns leichter andere zu verstehen 3.19
Die Ursache des Geisteszustandes eines Anderen läßt sich allerdings nicht ergründen. 3.20
Durch Erforschung der Ursache körperlicher Merkmale, kann er sich der Umgebung anpassen 3.21
Durch samyama sind die Ursachen unserer Handlung vorhersehbar 3.22
Positive Haltungen wie Freundlichkeit, Mitgefühl, Zufriedenheit, können wir in der Meitation stärken. 3.23
Meditation auf Kraft läßt entsprechendes folgen 3.24
Die Energie folgt der Aufmerksamkeit.
samyama auf die Wahrnehmung unseres Geistes hilft sehr subtiles zu erfassen und zu verstehen. 3.25
Meditation auf die Sonne, führt zu Wissen über das Planetensystems 3.26
Meditation auf den Mond, erschließt uns Sternenpositionen. 3.27
Meditation auf den Polarstern, erschließt uns die Bewegung der Sterne untereinander 3.28
Meditation auf den Nabel, erschließ einem Anordnung und Zustand der Organe 3.29
Meditation auf die Kehle, erschließt Hunger und Durst. 3.30
Meditation auf Empfindungen und das Brustbein, lassen einem in schwierigen Situtation ausgeglichen und ruhig bleiben 3.31
Meditation auf die Quelle der höchsten Klarheit, läßst außergewöhnliche Kräfte erscheinen 3.32
Alles kann unvoreingenommen spontan verstanden werden 3.33
Meditation auf das Herz enthüllt uns unsere Natur unseres Geistes 3.34
Wenn der sich wandelnde Geist auf das Äußere reagiert, empfinden wir Wohlgefallen oder Leid.
Ergünden wir die Beziehung zwischen der unberührten Instanz der Wahrnehmung
und unseren Geist, welcher wahrnimmt, richtet er sich weniger dem Äußeren zu
und wir können die erkennende Instanz verstehen. 3.35
Dadurch erlangt ein Mensch außergewöhnliche Fähigkeiten in jedem Bereich seiner Wahrnehmung 3.36
Für einen unklaren Geist erscheint das Wissen und die Fähigkeiten aus samyama ergebend,
erstrebenswert. Ist allerdings ein anhaltender Zustand des Yoga angestrebt,
stellt das Resultat auch ein Hindernis dar. 3.37
Die Ursache, warum sich der Geist ans Individuum bindet zu ergründen
und Mittel zu finden diese Bindung zu lösen ermöglicht über seine Grenzen zu wachsen. 3.38
Ist udāna - Aspekt der Lebensenergie gemeistert, kann der Rest ihm kaum was anhaben. 3.39
Wenn wir samāna meistern, so können wir das Gefühl intentiver Hitze erfahren
Meditation auf die Beziehung Hörsinn und Raum, schafft außergewöhliches Hören. 3.41
Meditation auf die Beziehung zwischen Körper und Raum
ermöglicht ein Verständnis wie man sich frei im Raum bewegt. 3.42
Wenn der Geist nicht die Wahrnehmung stört, besteht die Möglichkeit einen anderen Geist zu verstehen. 3.43
Meditieren wir über die Materie, ihrer Charakteristik, ihrer Verbindung zu anderem, 3.44
dem Zweck den sie erfüllt, erlangen wir Verständnis über die Elemente.
Wer die Elemente gemeistert hat, entwickelt körperliche Vollkommenheit. 3.45
Körperliche Vollkommenheit ist gekenntzeichnet durch gutes Aussehen,
Anziehungskraft, Stärke, körperliche Festigkeit.3.46
Meisterschaft über unsere Sinne erreiche wir über verschiedene Untersuchungen. 3.47
Wie nehmen Sinne wahr, auf welche Art und Weise werden Gegenstände erfasst,
wie verläuft die Identifikation mit den Gegenständen,
wie stehen Sinne, Geist und wahrnehmende Instanz zueinander.
was ergibt sich aus einer solchen Wahrnehmung.
Wer die Meisterschaft über die Sinne erlangte, deren Sinne reagieren so schnell wie die des Geistes.
Die Wahrnehmung wird scharf sein. 3.48
Ist der Unterschied zwischen Geist und erkennender Instanz vollkommen bewußt,
so wir er jeden Geisteszustand verstehen.
Dann wir der Geist zu einen perfekten Instrument der Wahrnehmung. 3.49
Wirkliche Freiheit, wird nur dann erreicht, wenn er jedliches Verlangen der Hindernisse im Keim erstickt.
z.B. besonderes Wissen, außergewöhliche Fähigkeiten
Außergewöhnliches Wissen führt zu der Versuchung der Anerkennung.
Wird dieser nachgegeben, entstehen gleiche unerfreuliche Folgen, wie bei anderen Hindernisse. 3.51
Meditation auf den Augenblicken und deren Folge, ermöglicht die Unterscheidung. 3.52
Die höchste Klarheit ermöglicht auch scheinbar gleiche Dinge unterscheiden zu können 3.53
Der Moment der höchsten Klarheit geschieht spontan und unmittelbar 3.54
Wenn unser Geist mit dem in uns, was erkennt, vollständig identisch ist, herrscht Freiheit 3.54